von Mathias Stahl (Stellv. Fraktionsvorsitzender); November 2020
Die Verwaltung der Stadt Freiberg sowie im Stadtrat vertretene Fraktionen wurden Ende August 2020 von Vertretern verschiedener Umweltinitiativen der Stadt wie Fridays for Future etc. zu einer Veranstaltung am 08.09.2020 eingeladen. Die Tagesordnung sah vor, dass zuerst Forderungen zur Klimaneutralität städtischer Politik der Verwaltung sowie den Fraktionen übergeben werden sollen, zweitens Stellungnahmen dazu abzugeben sowie drittens eine anschließende Diskussion durchzuführen sei. Eine Forderung lautete wie folgt: Alle Beschlüsse des Stadtrates werden auf Klimarelevanz und Erfüllung eines Fahrplans zur Klimaneutralität geprüft. Unsere Auffassung: Die einseitige Ansicht von CO₂ als Schadstoff ist zu überwinden. Kohlendioxid ist essentiell für die Photosynthese.
Es ist Pflanzendünger. Die Menschheit ist abhängig von grünen Pflanzen. Diese sterben ab weniger als 150 ppm CO₂-Luftanteil. Mit ca. 180 ppm während der letzten großen Vergletscherung vor ca. 20.000 Jahren wurde dieser Wert fast erreicht! Zudem wird, ohne großflächige Ausgasung von CO₂ durch Vulkanismus, atmosphärischer Kohlenstoff schlussendlich netto in die Erdkruste eingelagert. „Klimaneutralität“ heißt daher langfristig ein Absinken des CO₂-Gehaltes unter die Grenze der Lebensfähigkeit grüner Pflanzen (CO₂-Hunger). Seit Beginn der Industrialisierung um ca. 1850 ist ein anthropogener Eintrag von CO₂ in die Atmosphäre zu verzeichnen. Die Menschheit hat somit unbewusst durch Emissionen ein unterschreiten der Schwelle des CO₂-Hungers, z.B. zur nächsten Kaltzeit, unterbunden. Wie hoch der Anteil des künstlich erzeugten CO₂ an der Temperaturerhöhung der Erde der letzten 150 Jahre ist, ist strittig. Hierzu bedarf es weitergehender Forschung. Sicher dagegen ist, dass Pflanzen bei höheren CO₂-Werten effizienter Photosynthese betreiben und ein schnelleres Wachstum verzeichnen (Global Greening). Im Hinblick auf die Ernährung einer wachsenden Erdbevölkerung ist dies als positiv zu bezeichnen. Unserer Meinung nach ist das Augenmerk auf die Übernutzung der Erde, effizientere Technologien zu Energiegewinnung (z.B. Dual-Fluid-Reaktor), Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft zu legen und diese sinnvoll, bezahlbar und sozial verträglich einzusetzen. Dazugehörigen Maßnahmen wie Waldumbau stehen wir nicht entgegen. Wir sehen keinen Klimanotstand, welcher teure und unverhältnismäßige Netto-Null-CO₂-Emissionsmaßnahmen rechtfertigt. Dies ist nicht als Freifahrtschein für ungehemmten Energie- und Rohstoffverbrauch zu sehen. Möchten wir langfristig bestehen, so haben wir uns allen naturwissenschaftlichen Aspekten in inhaltlich offener Diskussion zu stellen ohne Gefahr zu laufen, persönliche oder berufliche Nachteile zu erleiden. Nur mit Technikbegeisterung und naturwissenschaftlichem Fachwissen werden wir die Zukunft meistern. Ideologien sind fehl am Platz. Wir AfD-Stadträte nahmen an der Veranstaltung nicht teil.
Weitere Informationen: Vahrenholt/Lüning (2020): Unerwünschte Wahrheiten, Verlag Langenmüller; www.unerwuenschte-wahrheiten.de