von Dominik Kern, Freiberger Bürger, Meinungsbeitrag vom November 2020
Am 17.09.2020 fand in der Freiberger Petrikirche die zweite Diskussionsrunde über vermeintlich rechte Christen statt. Es wurde mit Pfarrer Frank Martin ein Vertreter des linken Randes eingeladen. Martin steht exemplarisch für den Linksruck der Landeskirche. Er hat den Sturz des Sächs. Landesbischofs Dr. Rentzing mit initiiert (siehe HIER).
Gegenüber diesem Extrem gelang es sogar Liane Bednarz, eine scheinbar konservative Gegenposition einzunehmen. Bednarz vertritt einen sogenannten fortschrittlichen Konservatismus, der in seiner Beliebigkeit nichts anderes als ein Erfüllungsgehilfe bei der Umsetzung der linksgrünen Ideologie ist.
Letztendlich zeigte diese Veranstaltung einmal mehr wie eng der Meinungskorridor geworden ist. "Den Wandel verträglich gestalten", "die Menschen mitzunehmen" -- solche Aussprüche offenbaren den Verzicht auf tatsächliche Mitsprache. Die Bürger sind in diesem Weltbild lediglich eine infantilisierte, unmündige Masse, die dahin "geführt" werden muss, wo sich andere in ihrer Weisheit längst befinden (siehe HIER).
Seit die ehemals christlich orientierte Volkspartei CDU viele rot-grüne Positionen übernommen hat, werden die Versuche stärker die Kirche als inhärent konservative Instanz - das ewige Wort Gottes wird eben nicht täglich neu ausgehandelt - politisch zu vereinnahmen.
Äußerungen und Aktionen lokaler und nationaler Kirchenvertreter zeigen, wie weit diese Strategie bereits verinnerlicht wurde. Dabei stehen linke Selbstbestimmungsideologie und Relativismus in fundamentalem Widerspruch zu christlichen Werten und Traditionen.
Aber Menschen brauchen in der heutigen schnelllebigen Zeit mehr denn je einen auf christlichen Grundsätzen beruhenden Wertekompass. Das einzige Fundament hierfür ist die Bibel selbst, ihr Studium ist durch nichts zu ersetzen. Der Zulauf, den Initiativen wie die Deutschen Vereinigung für eine christliche Kultur (siehe HIER) erfahren, zeigt das Interesse der Menschen an der unverfälschten und zeitgeistunabhängigen Weitergabe des christlichen Glaubens.
Politisch opportune Bibelinterpretationen auf Kirchentagen oder in den Publikationen des Studienzentrums der EKD für Genderfragen bevormunden und spalten Gemeinden. Dies gilt auch für die Instrumentalisierung zutiefst christlicher Anliegen wie Hilfe, Nächstenliebe und Gerechtigkeit. Politische Willensbildung ist nicht die Aufgabe von Kirchen, der Versuch macht sie in jeder Hinsicht unglaubwürdig. Angesichts der steigenden Zahl der Kirchenaustritte stellt sich die Frage, wer den Glauben verloren hat: die Kirchen oder die ausgetretenen Mitglieder.
Ähnliche Verwerfungen lassen sich inzwischen in Bildung, Kultur, Sport und anderen Bereichen der Gesellschaft beobachten. Politik gehört in Parlamente, Parteiveranstaltungen und Demonstrationen. Eine Politisierung aller Lebensbereiche befriedet die Gesellschaft nicht, sondern treibt deren Fragmentierung weiter voran.