von Andreas Krause, Stadtrat in der AfD Fraktion Freiberg, parteilos
Wer in Dresden nach der Frundsbergstraße 13 (heute Oskar-Mai-Straße) sucht, wird von dem einst stattlichen Gebäude an der Ecke zur Annaberger Straße nichts mehr vorfinden. Bis Februar 1945 wohnten meine Urgroßeltern in diesem Haus, dessen Bewohner bei einem Bombentreffer fast ausnahmslos ausgelöscht wurden.
Als am 13. Februar 1945, gegen 21 Uhr der Fliegeralarm ertönte, ahnte kaum ein Dresdner, welche Hölle ihm an diesem Abend bevor stand.
Urgroßvater und Urgroßmutter hatten Glück, sie fanden als der Fliegeralarm ausgelöst wurde, im bereits von Menschen gefüllten LSR (Luftschutzraum) keinen Platz mehr. In einem benachbarten Kellerraum entgingen sie dem traurigen Schicksal der übrigen Hausbewohner.
Wenn heutzutage die Dresdner Stadtverwaltung, unter der Regie eines vom Wohlstand geprägten OB Hilbert, Schriftzüge des Gedenkens entfernen lässt, eine Verwaltung damit buchstäblich auf den Gräbern der Bombenopfer des angloamerikanischen Terrorangriffes herumtrampelt, so erfüllt mich dies mit einer unsäglichen Wut. Ist es einem OB Hilbert nicht gegenwärtig, dass eben auf jenem Platz unweit des Schriftzuges tausende Opfer auf Eisenrosten zu Haufen gestapelt und unter freiem Himmel verbrannt wurden? Scheiterhaufen mitten in einer Stadt, weil die Kapazitäten des Krematoriums nicht ausreichten die vielen Toten eines Kriegsverbrechens der Alliierten zu verbrennen.
Ich habe den Eindruck, dass mit dem Aussterben der Erlebensgeneration die Stunde der Geschichtsbereiniger und Verbrechensbeschöniger schlägt. Das womöglich selbsternannte "Experten" das damalige Geschehen genauer beschreiben und beziffern können als die, welche es miterlebt haben. Es ist bezeichnend für unsere heutige Gesellschaft, dass sich einige wohlstandsverwahrloste, lebensunerfahrene Menschen nicht entblöden, Sprüche wie "Bomber Harris do it again" (Bomber Harris, mach es noch einmal) in die Welt hinaus zu blöken.
Die Erzählungen meiner Großmutter, welche nach den Bombenangriffen die Parkanlagen des "Großen Garten" durchqueren musste, klingen mir noch heute in den Ohren. Sie erzählte von Menschenteilen die in den Bäumen hingen, verbrannten und zerfetzten Leichen.
Eine wichtige Lehre aus den damaligen, schrecklichen Ereignissen: Deutschland darf sich nie wieder an einem Krieg beteiligen, weder direkt noch indirekt. Dazu müssen wir Bürger stets wachsam sein, Politik kritisch hinterfragen und moderne "Pickelhaubenträger", gleich welcher Parteizugehörigkeit oder politischen Färbung, entzaubern und ihnen im Alltag schonungslos entgegentreten.
Keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete oder in Krisenherde. Keine Finanzierung fremder Kriege! Es ist die Aufgabe unseres heutigen Deutschlands, als ein ehrlicher und neutraler Vermittler zwischen den Völkern zu wirken. Als eine europäische Friedensmacht, eine Brücke, ein festes Verbindungsglied zwischen Ost und West. Unser Deutschland darf sich nicht zum Außenposten hegemonialer Interessen anderer Staaten degradieren lassen.
In Gendenken an die tausenden Toten der Luftangriffe auf die sächsische Landeshauptstadt - Dresdner Einwohner, Kriegsflüchtlinge, Verwundete - welche im Spreng- und Brandbombenhagel in den Luftschutzkellern und auf den Straßen krepierten.